Hilfe für Hinterbliebene in Bestattungsinstituten

Bestatter

by Jeanne Lee

Hauptätigkeiten

Ein Bestatter ist für alle notwendigen Vorbereitungen, die Gestaltung und Leitung sowie die Durchführung von Bestattungen verantwortlich. Der Verstorbene wird am Sterbeort abgeholt und im Bestattungsinstitut vorbereitet und eingekleidet. Die Hinterbliebenen werden zu allen Einzelheiten des Begräbnisses ausführlich und einfühlsam beraten. Bestatter organisieren Einäscherungen und Beerdigungen und sind auch für die Durchführung verantwortlich. Ebenfalls zum Berufsbild gehören kaufmännische Tätigkeiten, die in Zusammenhang mit der Bestattertätigkeit stehen. Auch kirchliche oder behördliche Formalitäten und die Organisation von Totentransporten (Überführungen) können auf Wunsch übernommen werden. Ein besonderes Spezialgebiet ist die Thanatopraxie (darunter versteht man die Chemie-gebundene Anwendung von Techniken zur Einbalsamierung oder Konservierung und Präsentation/Aufbahrung) eines Leichnams.

Beschäftigungsmöglichkeiten

Bestatter, wie zum Beispiel bei der Pietät Im Prüfling e.K., sind entweder in gemeindeeigenen oder privaten Bestattungsunternehmen angestellt oder selbstständige Bestattungsunternehmer. Im ländlichen Bereich wird das Bestattungsgewerbe oft auch von Tischlern mit Zusatzprüfung für das Bestattungsgewerbe ausgeübt, wobei sie ihr Unternehmen meist im familiären Rahmen führen.   

Fachliche berufliche Kompetenzen

Im Bestattungswesen sind Branchenspezifische Produkt- und Materialkenntnisse erforderlich. Dazu zählen insbesondere Produkte der chemischen Industrie und Kunststoff-Erzeugung (Chemikalien). Auch Bürokenntnisse umfassen die Tätigkeiten im Bestattungsinstitut, wobei es sich hauptsächlich um administrative Aufgaben und Sachbearbeitung (Auftragsabwicklung) handelt. Die Vertrautheit mit Hygiene-Vorschriften fällt unter die Kenntnisse der berufs-spezifischen Rechtsgrundlagen. Um Angehörige in ihrer Trauer angemessen zu begleiten und zu beraten ist auch ein gewisses Maß an Sozialpädagogik gefragt. 

Aufbahrung 

Darunter versteht man die Vorbereitung und Durchführung der Aufbahrung von Verstorbenen. Die Feuerbestattung beinhaltet Kenntnisse im rituellen, juristischen, hygienischen und technischen Verfahren der Verbrennung des Körpers eines Verstorbenen. Auch Friedhofsarbeiten zählen zum Berufsbild. Dazu gehört das Abräumen der Grabbepflanzung, Entfernung der Grabeinfassung, Grabaushub und –Schließung, Stein- und Erdreichentsorgung, Herstellen des Grabhügels, Urnengrabaushub, Exhumierung und Umbettung, Trägerdienst bei Beerdigung, und letztendlich die Grabdekoration (Kränze und Schalen).  

Totenversorgung 

Die Totenversorgung ist sehr umfassend und beginnt mit der Abholung des Toten vom Sterbeort und dessen Vorbereitung für die Beisetzung (z.B. das Desinfizieren, Waschen und Ankleiden eines Verstorbenen).  

Thanatopraxie 

Die Thanatopraxie ist die Kenntnis jener Tätigkeiten, die nötig sind, um eine ästhetische und hygienische Aufbahrung von Verstorbenen zu gewährleisten; dazu gehören auch das Schminken, Ankleiden und Einbalsamieren. Auch die Haare (sofern der Verstorbene noch welche hatte) werden gewaschen, trocken geföhnt und mit etwas Haarspray fixiert.

Überführung von Verstorbenen 

Die Überführung von Verstorbenen beinhaltet nicht nur die Abholung von Verstorbenen, sondern auch die Überstellung zum Bestattungsort. (Dieser kann sich in geografischer Hinsicht ggf. auch sehr weit vom Sterbeort entfernt befinden, wenn der Angehörige seinen letzten Aufenthalt zum Beispiel im Ausland hatte.) Deshalb kann auch eine Überstellung eines Leichnams aus dem Ausland bei einem Bestattungsinstitut in Auftrag gegeben werden.

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