Hilfe für Hinterbliebene in Bestattungsinstituten

Trauer in Worte fassen können - wenn Trauerredner*innen die letzte Würde erweisen

by Jeanne Lee

Eine Beeredigung ist nicht für die Toten, sondern für die Lebenden. Angehörige können auf der Beerdigung Abschied von einem geliebten Menschen nehmen. Neben gezündeten Kerzen, gemeinsamen Gebeten und einer würdevollen Predigt, ist es auch üblich, dass ein*e Geistliche*r eine persönliche Rede hält, um die schönen Erinnerungen an den*die Verstorbene*n nocheinmal in den Fokus zu rücken.
Nun kommt es aber auch vor, dass Beerdigungen abgehalten werden, die keinen religiösen Hintergrund haben. Hier organisiert ein Bestattungsunternehmen die Beerdigung. Wo sonst ein*e Vertreter*in der Kirche die Grabrede übernehmen würde, wird bei einer solchen Beerdigung ein*e Trauerrednerin engagiert. Als sogenannte freie Redner gestalten sie den Aufbau und können zusätzlich hilfreiche Tipps geben.

Trauerredner*innen sind nicht unbedingt in Kirchen vorzufinden

Trauerredner*innen treten eher weniger in Kirchen auf, da sie anstelle eines*r Geistliche*n die Rede halten und nicht mit dem*derjenigen zusammen. Oftmals ist es ihnen auch schlichtweg nicht erlaubt in einer Kirche die Trauerrede zu halten. Daher arbeiten sie als Freiberufler oder sind beispielsweise in einem Bestattungsinstitut angestellt, woraufhin freie Redner*innen für eine Bestattung auf einem kommunalen Friedhof oder in einem Bestattungsinstitut ihre Dienste zur Verfügung stellen.

Hilfe bei der Suche

Es darf sich nicht davor gescheut werden, noch zu Lebtagen über die eigene Beerdigung mit Angehörigen zu sprechen. Dies erleichtert den Hinterbliebenen nicht nur die Organisation der Beerdigung während diese noch am Trauern sind, sondern birgt auch eine mögliche Garantie, dass der letzte Wille der*des Verstorbenen erfüllt werden kann.
Wurde ein solches Gespräch nicht geführt, hilft es der*die Trauerredner*in nach dem eigenen Gefühl, der Symphathie auszuwählen. In gemeinsamen Vorgesprächen können eigene Wünsche mit Ratschlägen aus der Praxis kombiniert werden. Durch Geschichten über den*die Verstorbene*n kann sich ein Bild über den Charakter und dessen Leben gemacht werden, sodass eine persönliche, individuelle und berührende Trauerrede gefertigt werden kann. Des Weiteren können so die Aspekte mit eingebracht werden, die die Angehörigen dem*der Verstorbenen gerne noch gesagt hätten.
Denn wie schon zu Beginn einmal gesagt, sind Beerdigungen in erster Linie für die Hinterbliebenen.

Geschichte der freien Redner*innen

Freireligiöse und freigeistliche Bewegungen im 19. Jahrhundert sorgten dafür, dass sich der Staat weiter von der Kirche abgrenzen wollte. Die Folge davon war, dass es mehr Menschen gab, die auf einem kommunalen oder konfessionslosen Friedhof begraben worden sind, ohne die Begleitung eines*r Geistlichen in Anspruch nehmen zu können. Hier entstand das Berufsfeld der Trauerredner*innen, die in genau solchen Fällen bis heute mit Rat und Tat zur Seite stehen. Denn jeder Mensch hat das Recht eines gebührenden Ablebens.

Weitere Informationen über Trauerredner finden Sie bei Bestattung und Trauerhilfe Dieter Enke.

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