Hilfe für Hinterbliebene in Bestattungsinstituten

Letzte Ruhestätte auf hoher See - Seebestattung

by Jeanne Lee

Für viele Menschen ist die Beschäftigung mit dem eigenen Tod ein schwieriges Thema. Manchmal kann es jedoch entlastend sein, wenn man sich selbst mit der eigenen Beisetzung auseinandersetzt und bestimmte Entscheidungen im Voraus trifft und sich über die verschiedenen Bestattungsformen informiert. Gängig sind die Erd- oder Feuerbestattung, doch viele Menschen wünschen sich individuellere Bestattungsformen wie beispielsweise die Beisetzung in einem Friedwald oder auch eine Seebestattung. Doch wie plant man eine solche Beisetzung im Meer und worauf gilt es zu achten? Wer sich für eine Bestattung auf hoher See interessiert, muss wissen, dass dafür einige Vorschriften einzuhalten sind. So geht der Seebestattung eine Feuerbestattung voraus, wobei die Asche des Verstorbenen bis zur Beisetzung in einer speziellen Urne aufbewahrt wird. Die Urne muss aus biologisch abbaubarem Material sein, so dass die Umwelt des Meers nicht belastet wird. Die Urne löst sich innerhalb eines Tages nach der Beisetzung im Wasser auf und gibt die Asche des Verstorbenen frei.



Bei einer Bootsfahrt wird die Urne mit der Asche des Verstorbenen im gewählten Meer - also beispielsweise in Nordsee oder Ostsee - beigesetzt. Die Angehörigen begleiten die Beisetzung bei der Seebestattung auf dem Boot und können dort eine würdevolle Zeremonie oder Trauerfeier, die ihren Wünschen und Vorstellungen entspricht, gestalten. Auch eine Begleitung im christlichen Rahmen ist auf dem Boot oder Schiff möglich. So können die Hinterbliebenen vom Verstorbenen Abschied nehmen und seiner gedenken, bevor die Urne schließlich ihre letzte Ruhe in der Tiefe des Meeres findet. Wie bei einer traditionellen Erdbestattung auch, besteht die Möglichkeit, dass die Angehörigen Blumen oder andere Erinnerungsstücke aus natürlichen Materialien zusammen mit der Urne ins Wasser werfen.



Die genaue Position der Urnenbeisetzung im Meer wird mittels Geo-Koordinaten festgehalten, so dass die Angehörigen auch später die Möglichkeit haben, noch einmal zu dieser Stelle zu reisen und dort dem Verstorbenen zu gedenken. Die Bestattung in Binnengewässern ist nicht erlaubt, sondern nur an den Küsten, wobei eine bestimmte Entfernung zum Festland einzuhalten ist. Neben begleiteten Seebestattungen, an denen die Angehörigen des Verstorbenen teilnehmen können, besteht auch die Möglichkeit für eine anonyme Beisetzung im Meer. Die Beisetzung auf hoher See gilt generell als kostengünstiger verglichen mit einer gängigen Erdbestattung, weil die Kosten für den Grabplatz sowie Grabstein und spätere Grabpflege entfallen. Dies ist für die meisten Menschen jedoch nicht entscheidend, sondern sie wünschen sich diese Form der Bestattung auf hoher See aufgrund ihrer Verbundenheit zum Meer und wollen deshalb dort ihre letzte Ruhe finden. Eine Seebestattung eignet sich vor allem für freiheitsliebende Menschen, die sich der Natur und der gewaltigen Kraft des Meeres verbunden fühlen, was diese Bestattungsform besonders tröstlich für sie wirken lässt.

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